Georg Schwikat – Amen, Kuss und Zölibat
Sie wissen nicht, was eine „Kanzelschwalbe“ ist und auch beim „Pietistenstachel“, bei „Tabernakelwanzen“ und „Zölibatsverstärker“ versagt Ihr enzyklopädisches Wissen? Dann haben Sie Pech – denn nicht einmal theologische Standardlexika verzeichnen diese Begriffe. Glück dagegen hätten Sie, wenn Sie Georg Schwikarts Ultimatives Wörterbuch für Theologen und andere Unfromme in Ihrem Regal finden würden. Mal sarkastisch, mal liebevoll, immer aber augenzwinkernd erklärt der Theologe mehr oder weniger geläufige Begriffe aus dem real existierenden Christentum, der Kirche. Amtsinhabern mag der Atem stocken angesichts der Unverfrorenheit mancher Erklärungen – allen anderen dürften sie Lachtränen in die Augen treiben. Was das Lehramt ist? „Bezwinger des Heiligen Geistes.“ Ein Mikrophon? „Beschleuniger des Untergangs klerikaler Rhetorik.“ Ein Erzbischof? „Metallhaltiger Würdenträger.“ Kein Fettnäpfchen kirchlicher Mimositäten lässt Schwikart aus, gnadenlos und mit frecher Feder verleiht er floskelhaften Begriffen neuen Sinn. Sünde? „Altertümliche Bezeichnung für alles, was Spaß macht. Offizielle Haltung der Kirche: Sie ist dagegen.“ Tür: „Das einzige, was im Landeskirchenamt klappt.“ Zellteilung? „Vermehrungsmethode in gemischtgeschlechtlichen Klöstern.“
Georg Schwikat: Amen, Kuss und Zölibat. Das ultimative Wörterbuch für Theologen und andere Unfromme. Echter, Würzburg 2001, 445 Seiten, ISBN 3429022967