Hanna Buiting – Vom Warten, Wundern und Wenigeristmehr

Hanna Buiting – Vom Warten, Wundern und Wenigeristmehr

Texte statt Türchen? Alle Jahre wieder schwemmen viele Bücher mit 24 Texten auf den Markt. Dieses neue Buchgenre hat ein großes Problem. Zum einen müssen die Bücher so ansprechend sein, dass man sie gerne 24 Mal zur Hand nimmt. Zum anderen müssen sie zeigen, dass Lesen mindestens so reizvoll ist wie Schokolade naschen.

Die Berliner Autorin Hanna Buiting hat diese Herausforderung angenommen. „Willkommen! Im Advent. Schön, dass Du da bist.“ Buiting pirscht sich ziemlich direkt an die Leserinnen und Leser ihres Adventskalenderbuches heran. „Vom Warten, Wundern und Wenigerismehr“ – so der Titel – will sie ihnen 24 Tage lang erzählen, sie wünscht ihnen „eine lichtreiche Zeit“ und warnt: „Vorsicht, dieses Buch kann Spuren von Sternen enthalten.“

Das liest sich erfrischender als manch andere von christlicher Besinnung triefende Texte. Hanna Buiting kann sehr gut schreiben, mal locker flockig, mal besinnlich tröstlich. Manchmal habe sie das Gefühl: „Nicht ich finde die Worte, sondern die Worte finden mich“, schreibt sie auf ihrer Website (www.hannaburing.de). Auch sprudelt sie vor guten Ideen. Zum Beispiel die Geschichte von „Pippi Langstrumpf in der Krippe“. Oder „Joseph in der S-Bahn“. Auch Rezepte schenkt sie ihren Leserinnen und Lesern, „Spekulatius-Tiramisu“, klingt gut, werde ich ausprobieren.

Die Ratschläge, die sie gibt, sind oft originell („Tunke den Tag in Schokolade“. „Stell Dir vor, der Regen, der an Deine Fensterscheibe prasselt, klingt wie ein Applaus“). Ja, manchmal geht es ihr durch mit den Worten, auch am Heilig Abend: „Häng an WUNDE ein R. Und freu Dich über das WUNDER.“ Immer noch besser als altfromme Phrasen. Hanna Buiting ist 23 Jahre alt, dieses schön gestaltete Buch ist ihr erstes. Die Vorfreude steigt. Auch auf die kommenden Bücher dieser jungen Autorin.

Hanna Buiting: Vom Warten, Wundern und Wenigeristmehr. 24 mal Vorfreude im Advent. Neukirchener Verlag 2015, 8,95 Euro

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