Beständig neu – 850 Jahre Dom zu Brandenburg an der Havel
„Ich möchte nicht in einer Welt ohne Kathedralen leben. Ich brauche ihre Schönheit und Erhabenheit. Ich brauchte sie gegen die Gewöhnlichkeit der Welt. Ich will zu leuchtenden Kirchenfenstern hinaufsehen und mich blenden lassen von den unirdischen Farben. Ich brauche ihren Glanz.“
Strahlende Schönheit
Mit unglaublich schönen Worten beschrieb Schriftsteller Pascal Mercier die wahre Macht von Kirchen. Also ab und in dem Nacht-(oder Regional-)zug nach Brandenburg. Der dortige Dom bietet ein wunderschönes Beispiel, reich an Geschichten und Geschichte. „St. Peter und Paul“ steht dort, wo Brandenburgs Weg in die Geschichte begann. Hier befand sich die „Brandenburg“, der der Dom, die Stadt, die Mark und das heutige Bundesland ihren Namen verdanken. 2015 wurde der Dom 850 Jahre alt. Damit zählt er zu den frühesten monumentalen Bauten der nordeuropäischen Backsteingotik. Über Jahrhunderte hinweg waren die Markgrafen von Brandenburg, später die Könige von Preußen dem Dom auf das Engste verbunden und ließen ihn immer wieder entsprechend den Bedürfnissen der jeweiligen Zeit umbauen. Von 1995 an konnte der vom Einsturz bedrohte Dom durch umfassende Baumaßnahmen gerettet werden. Seit der im Sommer 2014 abgeschlossenen Sanierung erstrahlt das Wahrzeichen der Stadt Brandenburg in einer seit Jahrzehnten nicht mehr gesehenen Schönheit.
Das Buch zum Jubiläum berichtet vom Neubeginn des Bistums Brandenburg im 12. Jahrhundert, von spätgotischen Dombauten und der repräsentativen Backsteinarchitektur, von Umbrüchen und Beständigkeit im Glauben, vom Umgang mit dem Kirchenraum und seiner Ausstattung, aber auch von der Sorge um das Denkmal.
Beständig neu. 850 Jahre Dom zu Brandenburg an der Havel. Im Auftrag des Domkapitels hg. v. Rüdiger von Schnurbein. Verlag für Berlin-Brandenburg, Berlin 2015, 240 Seiten, zahlreiche Abb., 24,99 Euro