Bettina de Cosnac – Yehudi Menuhin
„Jetzt weiß ich dass es einen Gott im Himmel gibt!“, entfuhr es Albert Einstein, nachdem er ein Konzert von Yehudi Menuhin erlebt hatte. Nicht nur mit seinem virtuosen Spiel faszinierte der weltbekannte Violinist Menschen auf der ganzen Welt. Sein Können setzte er für die Versöhnung ein, er „geigte entschlossen gegen Apartheid und Diktaturen“, schreibt Bettina de Cosnac.
Aus Anlass von Menuhins 100. Geburtstag verfasste die aus Berlin stammende Journalistin ein kurzes, kluges, feinfühliges Porträt. Konsequent den Blick aufs Wesentliche gerichtet, zeichnet sie die wichtigsten Stationen seiner Biografie nach: Als Sohn weißrussisch-jüdischer Einwanderer kam er in New York zur Welt. Seine Eltern entdeckten sein Talent, sorgten für die besten Geigenlehrer, zogen nach Europa. Yehudi riss als Wunderkind das Publikum mit schwierigen Violinkonzerten zu Rührung und Beifall hin, spielte etwa mit den Berliner Philharmonikern.
Rasch tourte er um die ganze Welt. Von 1942 an dirigierte er zusätzlich. Musik heilt und tröstet, war er überzeugt. Die für Frieden und Verständigung Engagierten waren froh über Menuhins Unterstützung; einige Musikkenner kritisierten seinen intuitiv-romantischen Interpretationsstil, attestierten ihm allerdings große Musikalität.
Als Menuhin 1999 kurz vor seinem 83. Geburtstag starb, hinterließ er mehreren Organisationen seinen Namen, die sich nun in seinem Sinne weiter für Frieden und Toleranz engagieren – und junge Menschen ermutigen, ihr musikalisches Talent zu entwickeln, ganz im Sinne des Meisters: „Jeder Mensch sollte irgendwie schöpferisch sein, ohne Rücksicht auf die Qualität seines Schaffens.“ Wie die anderen, auch hier vorgestellten Hefte der Reihe „Weltveränderer“ eignet sich die Mini-Biografie für die Bildungsarbeit, auch für Kirchengemeinden und Jugendliche.
Bettina de Cosnac: Yehudi Menuhin. Einer, der für den Frieden musizierte. Verlag Down to earth, Berlin 2016, 32 Seiten, 2,80 Euro